Widerstände erkennen: Mutig mit Widerständen umgehen
Hindern dich innere Widerstände manchmal daran tätig zu werden? Was dir fehlt, ist der richtige Umgang mit ihnen. Aber keine Sorge: In diesem Artikel lernst du durch Mut mit deinen inneren Widerständen umzugehen, sie zu nutzen und aufzulösen.
Mutig dein Leben meistern
Ängste überwinden und Herausfordungen meistern mit einem Mut-Mindset
1. Deine Widerstände erkennen
Robin ist mit ihrer Freundin beim Italiener. Sie nimmt den ersten Bissen ihrer soeben vom Kellner gebrachten Margarita und stellt fest, die Pizza ist lauwarm. Als Robin in den Sinn kommt, dass die ihre Pizza reklamieren könnte, merkt sie, dass sich ein gefühlter Widerstand gegen dieses Vorhaben in ihr aufbaut. Genauso geht es Daniele. Es kostet ihn Überwindung seinen abwertenden Gedanken durch einen Gedanken auf Augenhöhe zu ersetzen.
Robin weiß, dass sie nicht gegen diese inneren Widerstände ankämpfen soll. Das fällt ihr zunächst ziemlich schwer, hat sie doch gelernt negative Gefühle grundsätzlich abzulehnen. In einem nächsten Schritt wird sie sich des Gefühls bewusst. Es ist noch etwas undefinierbar. Als sie genauer hinspürt merkt sie, dass es sich um Scham mit etwas Angst handelt. Diese beiden Gefühle weiß sie einzuordnen. Sie hat schließlich den Artikel über Gefühle gelesen. Das hilft ihr erst einmal beim Verstehen. In einem nächsten Schritt spürt sie nach, wo genau in ihrem Körper sich ihre Gefühle befinden.
Daniele kann seine Gefühle nicht so genau benennen. Er kann nur ein unbestimmtes Körpergefühl ausmachen. Das reicht ebenfalls aus, um an dieser Stelle weiterzukommen.
Es ist an dieser Stelle für Robin und Daniele wichtig, dass sie ihren Gefühlen den Raum geben, der ihnen zusteht. Als Hinweisgeber. Sie können auch mit inneren Widerständen handeln. Am Steuer sitzen sie - nicht ihre Gefühle. Um das klarer zu erkennen beobachten sie ihre Gefühle. Durch das alleinige nachspüren, ohne etwas verändern zu wollen, finden sie Beachtung und verschwinden nach einiger Zeit. Durch die Aufmerksamkeit haben sie ihre Funktion als Hinweisgeber erfüllt und verschwinden auf die gleiche Weise, wie sie gekommen sind. So sind Gefühle.
2. Den Widerstand beobachten
Jede Emotion lässt sich im Körper ausfindig machen. Sie braucht einen Platz im Körper, sonst kann sie nicht gespürt werden. Robin und Daniele scannen ihren Körper nach dem Widerstandsgefühl ab. Es übt eine Kraft aus, meistens in Form von Bewegung. Manchmal glauben wir auch es stünde auch nur ruhig da. Beispielsweise könnte es sein, dass du ein Gefühl in Form einer Säule wahrnimmst. Doch auch ein solches Gefühl bewegt/verändert sich, wenn du es nur beobachtest.
Jedes Gefühl drückt sich als Kraft in deinem Körper aus. Beispielsweise als drücken, ziehen, schwingen, kreisen, vibrieren, strahlen, pulsieren, schnüren oder hämmern.
Der Trick besteht darin, aufmerksam die ursprüngliche Bewegung des Gefühls im Körper zu beobachten. Angst ist dann nicht mehr Angst, sondern vielleicht ein wabern in der Bauchgegend. Dieses Wabern wird dann beobachtet. Danieles Widerstand die Präsentatorin im neuen Licht zu betrachten, zeigt sich durch einen Druck im Hals und in der Brust. Indem er es beobachtet, ist er nicht mehr als ein Zeuge der Geschehnisse in seinem Hals und seinem Oberkörper. An der Wand hängt eine Uhr. 9:10 zeigt sie an. Daniele kommt es vor als hätte er schon 15 Minuten sein Gefühl beobachtet. Er schaut wieder zur Uhr an der Wand: “Waaas? Noch nicht mal eine Minute vergangen.” Die Zeit vergeht beim Gefühle beobachten unheimlich langsam. Sie steht beinahe still.
Gelingt es Daniele die Geduld aufzubringen und seine Gefühle bis zu 5 Minuten zu beobachten, werden sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit verändert haben. Sie können im Körper gewandert sein. Sie können in ihrer Intensität nachgelassen haben. Und sie können sich auch einfach in Luft aufgelöst haben. Manchmal ist es auch so, dass die Gefühle am Anfang des Beobachtens zunächst stärker werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass der vollständige Kontakt zu der Emotion hergestellt wird und damit ein gutes Zeichen. Letztendlich ist jede Veränderung der Gefühle beim Beobachten ein gutes Zeichen. Denn sie zeigt an, dass sich etwas tut. Es gilt einfach nur dabei zu bleiben und die Gefühle zu beobachten. Am Ende dieses Vorgangs steht die Auflösung des Gefühls.
Du kannst deine Gefühle betrachten, wie ein liebevoller Elternteil sein Kind, dass hingefallen ist. Zunächst schreit es, macht viel Theater und läuft zum Elternteil. Es will Aufmerksamkeit. Ein liebevolles Elternteil schaut sich die Schürfwunde ganz genau an und pustet ein wenig. Was das Kind dann braucht, ist dass du für es da bist. Es braucht keine ermutigenden Wort und kein “ist doch nicht so schlimm.” Es braucht einfach nur elterliche Präsenz und Anteilnahme. Das war’s. Das Kind fängt dann an, sich von allein zu regulieren. Weinen wird zu wimmern, wimmern wird zu schluchzen, schluchzen wird zu einer Umarmung. Und schon läuft das Kind wieder los. Die Aufgabe ist erfüllt. So verhält es sich auch mit deinen Gefühlen. Schenkst du ihnen Beachtung in Form von Beobachtung und ohne Eingreifen zu wollen, lösen sie sich auf.
Wenn du deine Gefühle beobachtest, ist das eine kleine Meditation. Sie dauert meist 1-2 Minuten. Du schaust, wie dein Körper seine Gefühle zum Ausdruck bringt. Du betrachtest die Strömungen in deinem Körper, die du als Angst usw. erfährst. Du beobachtest neugierig, wo sie sind und aus welchen Bewegungen sie gemacht sind. Hier hast du ein paar Leitfragen, um deine Gefühle zu beobachten. Du kannst sie dir immer stellen, wenn du dich in irgendeiner Weise unwohl fühlst:
- Wo in deinem Körper befindet sich das Gefühl?
- Was genau macht es da? (Drehen, Ziehen, Drücken, Pulsieren, Strahlen)
- (Welche Farbe hat es?)
- (Woraus besteht es?)
Beobachte sie eine Zeit lang, bis sie sich zum Positiven verändert oder sich aufgelöst haben.
Falls du keine Idee davon hast, wie du deine Gefühle beobachten kannst, halte einfach deine Luft an und warte ein wenig. Schon nach kurzer Zeit meldet sich dein Atemimpuls. Er wird immer stärker. Fühle einmal nach, wo er sich in deinem Körper befindet. Im Fuß? Spüre hin, bis du ihn klar in deinem Körper fühlen kannst. Spüre nach, was er macht. Wie er aufsteigt.
3. Widerstände regulieren - Plane deine Mutprobe
Robin reguliert ihre inneren Widerstände, indem sie ihre Mutprobe plant. Dazu gehört, dass sie sich überlegt, was sie tun will. In einem weiteren Schritt überlegt sie sich, was alles schief laufen könnte um dann ein Verhalten darauf zu finden.
Zunächst bespricht sie mit ihrer Freundin, was sie zum Kellner sagen kann: “Entschuldigen sie, die Pizza ist leider lauwarm hier angekommen. Könnte ich eine neue bekommen?” Das klingt gut.
In einem nächsten Schritt überlegt sie, was Schlimmes passieren könnte. Dabei bedenkt sie auch Horrorphantasien mit, die eher unrealistisch sind. Das ist klug von Robin, denn wenn diese Horrorphantasien einmal angeschaut wurden, erledigen sie sich meistens von selbst.
- Der Kellner könnte sehr unfreundlich reagieren.
- Der könnte die Pizza vom Tisch schlagen, so dass der Teller auf dem Fußboden zerspringt und alle anderen Gäste zu ihnen schauen.
- Sie könnte eine neue Pizza erhalten, auf die drauf gespuckt wurde.
Jetzt überlegt sich Robin, wie sie auf diese Situationen reagieren würde
- Je nachdem, wie unfreundlich der Kellner ist, weist sie ihn auf ihr gutes Recht hin. Im schlimmsten Fall steht sie auf und verlässt mit ihrer Freundin das Restaurant.
- Wird ihr die Pizza vom Tisch geschlagen, steht sie sofort auf und geht. Läuft der Kellner ihr nach, ruft sie die Polizei.
- Erhält sie eine neue Pizza, wird sie diese genau auf Spucke untersuchen.
Nachdem Robin durchgegangen ist, wie sie auf ihre schlimmsten Horrorszenarien reagieren würde, verspürt sie ein beruhigendes Gefühl. Sie hat neue Sicherheit gewonnen, weil sie bemerkt hat, dass sie adäquat reagieren kann.
So kannst du es auch machen.
- Was willst du tun?
- Was kann Schlimmes dabei passieren? Beziehe auch unrealistische Horrorgedanken mit ein. Sind sie einmal überprüft worden, verlieren sie einen Großteil ihres Schreckens.
- In einem nächsten Schritt überlegst du, was du tun wirst, wenn diese Situation tatsächlich eintritt.
Mit dieser Strategie folgst du der Weisheit:
Hoffe das Beste und erwarte das Schlimmste. Wenn das Schlimmste eintritt, mache das Beste daraus.
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4. Widerstände überwinden - Tue es trotzdem
Daniele weiß bereits, dass seine Gefühle wichtige Hinweisgeber sind, sie aber keine Steuerungsfunktion haben. Die Steuerungsfunktion liegt bei Daniele. Aus diesem Grund kann er sich entscheiden, trotz Gefühlen von Widerstand sein Ziel zu verfolgen.
Eigentlich widerstrebt es ihm der jungen Frau Anerkennung zukommen zu lassen. Weil er aber weiß, dass er sich oftmals in Gedanken überhebt (+/-), will er diesem alten Muster mutig entgegentreten. Er entscheidet sich, die junge Frau nach der Präsentation anzusprechen. Entgegen seiner gefühlten Wahrheit fängt er an, einen Fuß nach dem anderen in Richtung Bühne nach vor zu setzen. Das fühlt sich für ihn mechanisch und taub an. Bei manchen Menschen bleibt auch ein Gefühl von Widerstand. Wie außenstehend beobachtet er sich. Dabei bemerkt er, dass er genau das tut, was er eigentlich will. Er fühlt sich zwar wie ein Roboter. Doch er tut es! Als sagt er der Präsentatorin, dass er ihren Vortrag großartig fand und merkt, dass die Taubheit ein wenig nachlässt. Die Rednerin bedankt sich sehr herzlich bei ihm. Sie tauschen Visitenkarten und wollen in Kontakt bleiben.
Als Daniele hinterher darüber nachdenkt, was er da gerade getan hat, füllt sich seine Brust mit Stolz. Er hat das Steuer übernommen. Nicht seine Gefühle. Er merkt, wie die Anspannung deutlich von ihm abgefallen ist und hat eine echte Erfahrung gewonnen. Beim nächsten Mal wird es schon leichter und mit mehr Stimmigkeit gehen. Daniele wertet für sich, dass er sich mit dieser Mutprobe von der Stufe der bewussten Nicht-Befähigung auf die Stufe der bewussten Befähigung entwickelt hat. Jetzt müssen nur noch die Gefühle nachziehen. Er weiß ja inzwischen, dass die noch etwas Zeit benötigen. Also kein Stress.
Du kannst es Daniele nachmachen. Deine Gefühle sind nur ein scheinbarer Stopp-Grund. Du kannst sie spüren und trotzdem handeln. Manchmal passiert es, dass es sich taub anfühlt, wenn du gegen dein Gefühl mutig bist. Das kann sich etwas roboterartig anfühlen. Nimm es war und tue, wofür du dich entschieden hast. Deine Gefühle geben dir Hinweise. Aber sie sollten nicht am Steuer sitzen. Dafür bist du zuständig.
5. Wähle dein Level
Als Daniele noch nichts so vertraut mit seinen Gefühlen war, konnte er seine Angst nicht einschätzen. Jetzt, wo er schon ein paar Mutproben hinter sich hat, weiß er, wie es sich anfühlt, wenn er Neuland betritt. Sein Herzschlag geht schneller, er bekommt dieses mulmige Gefühl im Bauch und manchmal auch Phantasien darüber, was schief gehen könnte.
Da er das schon alles kennt, ist er mutiger geworden. Er kann seine körperlichen Reaktionen einschätzen. Sie bringen ihn nicht mehr aus der Fassung. Am Anfang war das noch ganz anders. Da war Daniele noch überfordert mit dem, was sich da in ihm abspielte. Deswegen hat er zunächst Mutproben auf einem Level absolviert, das für ihn aushaltbar war. Auf einer Skala von -10 bis +10 war für ihn eine +5 an Aufregung ein gutes Level. Als er damals in der Disko stand und Mädels ansprechen wollte, war eine +5 für ihn, eine Frau nach der Uhrzeit zu fragen. Das machte er ein paar mal, bis er sich sicherer fühlte.
Nach einer Weile fühlte sich nach der Uhrzeit fragen wie eine +2 an. Das bedeutete, dass er einen Schritt weiter gehen konnte. Nun war es für ihn an der Zeit ihr zu sagen, dass er sie süß findet, um dann wieder wegzugehen. Das war ziemlich aufregend gewesen, erinnert sich Daniele. Irgendwann dann, traute er sich nach der Telefonnummer zu fragen. So schaffte er es in kleinen und angemessen aufregenden Schritten eine Frau zu einem Date zu bewegen. Er hat die Befähigung, eine Frau anzusprechen, in viele kleine Mikrofähigkeiten unterteilt. Vom Hingehen, über das Ansprechen, zur Selbstoffenbarung - dass er sie gut findet bis schlussendlich zum Fragen nach der Telefonnummer.
Am besten kannst du auf diese Weise bei Situationen trainieren, die dir häufig widerfahren. Wenn du nicht nein sagen kannst, wenn du bei vielem zu vorsichtig bist, wenn du extravagant kochen willst oder wenn du dich nicht in einen Erotikladen rein traust.
6. Kontrolliere deinen Atem
Robin findet, dass Karl, der Freund ihrer Freundin, sie respektlos behandelt. Ständig bringt er provozierende Sprüche und Abwertungen. Das nervt sie. Sie entschließt sich, ihm das zu sagen. Doch da kommt auch Angst in ihr hoch. Sie will ihn sich zur Seite nehmen und die Sache im 4-Augen-Gespräch klären.
Kurz bevor sie loslegen will, spürt sie ihre Aufregung. Sie entschließt sich für eine Atemtechnik. Wenn Menschen aufgeregt sind, atmen sie kürzer und schneller als sonst. Das feuert die Aufregung zusätzlich an. Wenn Robin im Gegensatz dazu so atmet als ob sie schläft, lässt auch die Aufregung nach. Atem, Gefühle und Gedanken sind miteinander verbunden. Verändert man das eine, veränderst man auch die anderen beiden.
Robin atmet ganz normal aus und stoppt ihren Atem dann. Sie wartet jetzt bis der Einatem-Impuls kommt. Dem folgt sie und saugt bewusst und ruhig etwas mehr Luft ein als sie es jetzt tun würde. Anschließend atmet sie ganz normal wieder aus und fängt von vorn an. Am Wendepunkt zwischen Ausatmen und Einatmen stoppt sie und wartet, bis der Impuls zum Luft holen auftaucht. Das wiederholt sie 3 mal. Danach spürt sie nach - Die Aufregung ist deutlich abgeflacht. Sie nutzt die Gunst der inneren Ruhe und geht rüber zu Karl: “Du kann ich dich mal eine Sekunde unter 4 Augen sprechen?”...
7. Gestehe, dass du Angst hast
Als Daniele damals in der Disko eine Frau angesprochen hat, nutzte er eine Technik, die seine Aufregung schnell verfliegen lies. Er gab vor der Frau zu, dass er aufgeregt war. Er ging hin und meinte: “Hi, ich bin gerade ganz schön aufgeregt. Ich wollte dir sagen, dass ich dich interessant finde.” Die Frau lachte und meinte: “Warum bist du denn aufgeregt?”
Diese Methode funktioniert in vielen sozialen Situationen. Kannst du dich noch erinnern als Daniele seine Präsentation gehalten hat? Da war er auch aufgeregt. Er hätte dem Publikum mitteilen können, dass er ganz schön nervös ist vor so vielen Leuten zu sprechen. Die meisten aus dem Publikum denken sich dabei tatsächlich: “Wieso ist der aufgeregt? Ich bin’s doch nur.”
Diese Technik empfehlen wir nicht anzuwenden bei Menschen, von denen du nichts Gutes zu erwarten hast oder die geneigt sind, deine Schwäche auszunutzen. Das kann beispielsweise bei einem unangenehmen Kollegen der Fall sein. Dort ist es angebrachter, keine Unsicherheitsgefühle zu zeigen. Bei allen anderen, wirkt so eine Selbstoffenbarung hingegen sympathisch und verbindend. Mehr dazu in unserem Buch:
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8. Den Vorteil der anderen sehen
Wenn Robin die Pizza reklamiert, gibt sie dem Restaurant eine zweite Chance, seinen Job gut zu machen. Damit tut Robin auch etwas für die Gaststätte. Wenn Daniele die junge Frau nach dem Vortrag anspricht, gibt er ihr die Chance auf eine interessante berufliche Kooperation.
Bei vielen Mutproben haben auch andere etwas davon. Es kann sich lohnen den möglichen Vorteil für andere mit in Betracht zu ziehen, wenn du ein Wagnis eingehst. Auf diese Weise siehst du einen weiteren lohnenswerten Gewinn für deine Mutprobe. Das kann mitunter die Motivation erhöhen und Angst vermindern.
Ob andere diesen möglichen Gewinn für sich wahrnehmen, das liegt außerhalb des eigenen Kontrollbereichs. Wir wissen ja bereits, dass wir die Reaktionen der anderen nicht kontrollieren können. Der Pizza-Kellner könnte genervt und sich nicht darüber bewusst sein, dass er mit diesem Verhalten am Ast seines Jobs sägt. Geht Robin mit einem schlechten Gefühl aus dem Restaurant, bedeutet das mindestens einen Kunden weniger. Ein Restaurant kann sich derlei Kundenumgang nicht besonders lange leisten.
9. Zusammenfassung Widerstände erkennen
- Versuche nicht, aufkommende Gefühle wegzuschieben. Beobachte sie stattdessen in ihrer ursprünglichen Form als Bewegungen im Körper. Die Leitfragen dazu lauten: Wo ist das Gefühl in deinem Körper? Was macht es dort?
- Überlege dir vor einer Mutprobe, was du tun willst und wie du auf alle möglichen Reaktionen der anderen reagieren wirst.
- Du kannst trotz negativer Gefühle das tun, was du tun möchtest.
- Wähle dein Mutproben-Level so, dass du noch handlungsfähig bleibst.
- Wenn du aufgeregt bist, konzentriere dich auf deine Atmung. Warte mit dem Einatmen, bis der natürliche Impuls dazu erfolgt.
- Gestehe dass du Angst hast. Tue dies nur bei Menschen, die das nicht ausnutzen werden.
- Sie auch den Vorteil von anderen, wenn du mutig bist.