Burnout Prophylaxe: Die 3 wichtigsten Tipps für Deine Gesundheit  

Du arbeitest viel und hast den Eindruck, dass dich vielleicht mal ein Burnout erwischen könnte?

Aber du hast keine Lust drauf, deswegen willst du aktiv vorbeugen?

Dann ist dieser Artikel für dich!

Was meint eigentlich Burnout Prophylaxe? Mit Prophylaxe sind alle Maßnahmen gemeint, die dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu einem problematischen Zustand kommt.

Also so wie Zähneputzen, um zu vermeiden, dass dein Gebiss krankhaft angegriffen wird. Der Vergleich mit dem Zähneputzen ist schon deshalb gut, weil er nahelegt, dass es Alltagsroutinen als Vorbeugung gegen krankmachenden Dauerstress geben sollte.

Bezogen auf Burnout Prophylaxe geht es um Psycho-Hygiene, die Du pflegend in deinen Alltag einbauen kannst. Wir wollen Dir 3 Pflegemittel nahe legen, die am besten täglich Anwendung finden.

Grundlagen: Warum du so bist, wie du bist

Eigentlich gibt es in uns eine Vermutung darüber, dass die Erfahrungen aus der Kindheit wichtig sein könnten. Allerdings wollen die meisten Erwachsenen nicht mehr viel davon wissen. Sie betrachten diese Phase als vergangen, hinter ihnen liegend und damit abgeschlossen. 

Manche spüren ein Unbehagen, wenn sie allzu sehr mit ihren Kindheitstagen in Kontakt kommen. Andere halten Distanz zu unangenehmen Anteilen ihrer Kindheit indem sie sagen: “Ich hatte eine glückliche Kindheit”. Sehr viele Männer behaupten von sich, sie hätten überhaupt keine Erinnerung an ihre Kindheit. Und tatsächlich ist ihr Zugang zu dieser richtig zugesperrt.

Als Coach muss man sich allerlei Kniffe einfallen lassen, um diesen Zugang wieder frei zu legen. Manchmal hilft es, wenn man einem Klienten das Schuhband aufzieht und ihn bittet, sich beim Zubinden zu erinnern, von wem er das gelernt hat. Du kannst gerne, gedanklich oder auch tatsächlich dieses kleine Experiment nachvollziehen und mal schauen, wieviel Erinnerungsmaterial da hochkommt.

Wie kommt es, dass wir häufig die Bedeutung unserer ersten Lebensphase so herunter spielen? Was bringt uns dazu anzunehmen, dass wir all die schönen und schmerzhaften Ereignisse hinter uns gelassen haben? “Das ist doch vorbei. Heute bin ich erwachsen und gestalte mein Leben selbständig”, argumentieren manche. Andere stellen die Frage, was es bringen soll, in Kindheitserfahrungen herum zu kramen. “Jetzt muss nach vorn geschaut werden.”

Das geht so nach dem Motto “Ich denke, also bin ich!” Descartes, von dem dieser Ausdruck stammt, wollte damit seine Existenz nachweisen. Damit ist das bewusste Denken sehr ins Zentrum unserer Wahrnehmung der eigenen Person, des Ich, gerückt.

Erst seit Sigmund Freud gewinnt das Unbewusste im Allgemeinwissen an Bedeutung. Wir reden davon. “Das hab ich unbewusst gemacht” und wir machen die Erfahrung, dass wir mit dem Auto zu Hause angekommen sind, ohne die Fahrstrecke bewusst wahrgenommen zu haben.

Trotz tausendfacher Hinweise auf solche Einsprengsel unseres Unbewussten auf unser Handeln wird sein Einfluss klein geredet. Wenn dann noch Zusammenhänge des Unbewussten mit unserer Kindheit ins Spiel kommen, rücken wir von der Bank, auf der Kindheit und Unbewusstes Platz genommen haben, so weit wie möglich weg.

Im Coaching und in der persönlichen Beratung spüren wir bei den Klienten eine diffuse Angst, mit diesen Themen in Kontakt zu gehen. Das ist für uns als Berater nachvollziehbar.

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Menschen lassen nur so viele unangenehme Erinnerungen an sich herankommen, dass sie im Alltag handlungsfähig bleiben können. 
Das ist verständlich und ökonomisch. Aber manchmal ist die Zeit reif und das Fernhalten der unangenehmen Erfahrungen wird belastender als die Auseinandersetzung mit ihnen. Wenn immer mehr Arbeit auf Dich einprasselt, wird es immer schwieriger, den Ärger darüber wegzudrücken. Dennoch werden die aufkommenden Gefühle immer wieder weg geschoben. Das ist dann gar nicht mehr ökonomisch, sondern verschleuderte Energie. Wir fühlen uns dann, als ob wir heißlaufen, als ob etwas hängt und nichts weiter geht. Sehr viele Menschen verharren in Umständen, die für sie eine Art Dauerstress bedeuten. Es werden sogar Substanzen missbraucht, um noch ein wenig Ruhe zu finden.

Dr. Joe Dispenza schreibt in seinem Buch “Schöpfer der Wirklichkeit”: “Wie Geiseln in einem entführten Flugzeug fühlen wir uns an einen Platz gebunden und glauben, keinen Einfluss auf den Verlauf des Geschehens zu haben. Wir merken gar nicht, wie viele Möglichkeiten uns sonst noch zur Verfügung stehen.”

Lange halten wir solche Zustände nicht durch und unser Körper versucht, unsere Gefühle auszuschalten. Freudlos und lebensmüde geraten wir wir dann in “Bewusstlosigkeit” auf einen Weg, dessen Ende manche Burnout und andere Depression nennen. 

Fazit: Wenn wir gesund werden und bleiben wollen, ist es gut den Blick dahin zu richten, “wie wir geworden sind” (Antonio R. Damasio), wie alles angefangen hat und wie die Fundamente unserer Persönlichkeit aufgebaut sind. Wenn wir glauben, in Zuständen gefangen zu sein, aus denen es kein Entrinnen gibt, dann hat das mehr mit unserem Glauben zu tun als mit der Realität. Auch wenn uns unser Gedankenkosmos noch so sehr vormachen will, dass das, was wir denken und fühlen, die unabänderliche Realität sei. Denn auch wenn wir Unangenehmes, Schmerzhaftes, uns Angstmachendes abgedrängt haben und wir so tun als würde es uns nicht beeinflussen, ist es trotzdem da. Wir können eingreifen und Dinge verändern.

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Tipp 1: Liebevolle Nähe

Täglich mindestens eine Portion liebevolle Nähe schützt dich effektiv vor Burnout.

Menschen die Burnout gefährdet sind, neigen dazu ihren gesamten Selbstwert aus der Arbeit (oder der “Verantwortung”) zu ziehen. Das hat zur Folge, dass sie immer weniger Energie für Beziehungspflege einsetzen. Im Alltag wird dann der Kontakt und Austausch mit Freunden und der Familie immer weniger. Wenn Du dem entgehen willst, konzentriere dich mindestens einmal täglich auf liebevolle Nähe zu einem Menschen der Dir wichtig ist. Es geht um Momente der Intimität. Damit sind innige und vertrauensvolle Verbindung zwischen zwei Menschen gemeint.

Zum Beispiel:

  • Verabrede Dich mit Jemandem der Dir wichtig ist zum Mittagessen
  • Telefoniere mit jemandem anlasslos, mit dem Du schon länger keinen Kontakt gehabt hast.
  • Widme täglich mindestens eine störungsfreie Stunde den Menschen, die Dir besonders nahe sind.
  • Nutze Gelegenheiten auch mal über Deine Gefühle zu reden. Bleibe mit Dir und Deinen Bedürfnissen in Kontakt.
  • Trage Dir am Wochenende alle Vorhaben zum Thema “liebevolle Nähe” für die kommende Woche in Deinen Kalender ein. Nur was dort steht hat auch eine Chance verwirklicht zu werden.

Zugewandtheit und gute Beziehung zu Deinen Freunden und Deinen Lieben sind die wichtigste Regel für Burnoutprophylaxe. Treten dort Störungen oder Krisen auf, sind das schon die ersten Anzeichen, dass Du dort nicht genug Zeit und Aufmerksamkeit investiert hast.

Übrigens: Vorbeugen ist besser als Heilen

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Tipp 2: Erholsame Unterbrechungen

Du hast sicher schon von der Metapher des Hamsterrades gehört. Ständig darin laufen macht müde. Selbst der fleißigste Hamster macht Pausen und verlässt sein Rad.

Burnoutprophylaxe kann so einfach sein: Wer sich erholt, kann nicht ausbrennen.

Zur Erholung gehört aber eine gelebte Praxis. Dazu ein kleines Zitat aus unserem Buch “Burnout vorbeugen”:

Auch “Pausen machen” kann ritualisiert werden. Gestalte dies, wie es für Deine Situation am besten passt. Als Anregung folgendes Beispiel:

  • Stelle Deinen Alarm nach eineinhalb Stunden Arbeit. Gehe ans Fenster oder ins Freie und atme fünf mal tief ein und aus.
  • Gehe Treppen oder Wege mit schnellen Schritten und konzentriere Dich auf Deine Atmung.
  • Trinke ein Glas Wasser oder Tee.
  • Rede eine kurze Weile mit einer Person.
  • Beende die Pause mit einem Gefühl für die genussvolle Erholung.

Am wichtigsten ist aber, dass Du keine Rituale und Routinen dem “immer mehr” und “immer noch” arbeiten opferst.


Auch hier wieder der dringende Hinweis: Trage Dir die Pausen in deinen Terminkalender ein. In diesem Fall besser nicht einmal pro Woche, sondern zum Arbeitsbeginn täglich. So kannst Du flexibler auf das Tagesgeschehen reagieren und kommst schon zum Arbeitsbeginn mit dem Thema Pausen in Kontakt.

Tipp 3: Eigene Bedürfnisse wahrnehmen

Wenn die Aufmerksamkeit von beruflichen oder sorgenvollen Themen gebunden ist, tritt die Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse immer mehr in den Hintergrund. Das kann so weit gehen, dass selbst Hunger, Durst oder das Bedürfnis nach Schlaf viel zu spät wahrgenommen werden.

Dass man mal Hunger oder Durst zu spät registriert, darf alleine genommen noch nicht als Indiz für Burnout hergenommen werden. Es gibt durchaus Situationen wo Menschen aus Begeisterung oder spielerischer Selbstvergessenheit die Hunger- und Durstgefühle nicht wahrnehmen. Aber das sind eher seltene situative Gelegenheiten. Sie dürfen mit der andauernden Bedürfnis-Missachtung nicht verwechselt werden.

So gibt es eine Reihe weiterer Bedürfnisse die bei allzu viel Konzentration auf Arbeit nicht mehr wahrgenommen werden. Die Bedürfnisse nach Zuwendung und Erholung haben wir schon angesprochen. Wie steht es aber mit dem Bedürfnis nach:

  • Bewegung: Hast Du noch einen Zugang im Alltag zum Bewegungsdrang? Tust Du etwas, das Dich in Bewegung bringt? Falls nicht, wie könntest Du mehr Bewegung in deinen Alltag bringen? Kannst Du vielleicht Treppen laufen statt den Aufzug zu benutzen? Oder Du nutzt deine Pause, um einmal um das Gebäude zu spazieren.
  • Anerkennung: Bekommst du genügend Anerkennung für Deine Arbeit und Dein Engagement? Oder wird es eher als Selbstverständlichkeit angesehen? Bist Du in der Lage Dir Anerkennung zu holen oder handelst Du nach dem Motto: Lob ist nur dann wertvoll wenn man es unaufgefordert bekommt. Vergiss nicht und denke an Dich selbst: Oft haben Menschen eine Anerkennung im Kopf, aber sprechen sie nicht aus. Wenn man direkt danach fragt, kommt sie wie selbstverständlich. Als hätte man dem Befragten schon von außen ansehen können, wie er voll des Lobes ist.
  • Abgrenzung: Wenn andere bemerken, dass Du dich nicht wehrst, wenn sie Deine Grenzen überschreiten, werden sie das immer mehr tun. Wo lässt du andere über deine Grenzen gehen? Wie kannst du das in Zukunft verhindern?
    • Abgrenzung von Lärm und Umtriebigkeit. Lerne allein sein zu wollen!
    • Abgrenzung von zu viel Arbeit (Auch wenn sie mit dem Lob verbunden ist, dass Du das doch so gut kannst) Lerne nein zu sagen!
    • Abgrenzung vom Verantwortungsdruck, der eigentlich gar nicht zu Dir gehört. Lerne die Verantwortung dort zu lassen, wo sie hingehört!
    • Abgrenzung von Selbstüberschätzung: Das ist Dein eigenes Ding. Hier geht es um eine innere Stimme die Dir ständig einflüstert, dass Du zu grandiosen Heldentaten aufbrechen solltest. Lerne normal zu sein, aber Ecken und Kanten zu haben, die Dir ein unverwechselbares Profil geben.

Du kannst lernen Dich auf gute Weise abzugrenzen. Dafür empfehlen wir dir unser Buch...

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Burnoutprophylaxe ist täglich geübte Psychohygiene. Sie besteht aus vielen hilfreichen Mikrogewohnheiten, die Deine Verfassung sauber halten. Nimm sie in Deine Alltagsroutinen mit auf! Bleibe gesund! Bleibe in Kontakt mit dem Sinn des Lebens! Dieser heißt nicht “arbeite hart und ständig”.


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