Was kostet Mut?
Mutig zu sein kann dich durchaus etwas kosten. In diesem Artikel geht es darum, welche Kosten anfallen können und wie du diese einkalkulierst, ohne dich von der Entscheidung abbringen zu lassen.
Die Frage ist, was bist DU bereit zu geben?
Mutig dein Leben meistern
Ängste überwinden und Herausfordungen meistern mit einem Mut-Mindset
1. Kostenaufstellung
Bevor sich Robin entschied die Mail an ihren Spanischlehrer zu schreiben, bereitete sie ihre Entscheidung vor. Sie fragte sich:
“Was könnte es mich kosten, wenn ich meinem Spanischlehrer schreibe?”
Um einen Entschluss mit vollem Herzen vertreten zu können, kann es dir helfen eine Art Kostenaufstellung vorzunehmen. Robin weiß das inzwischen auch. Sie überlegt sich:
- Welchen Einsatz sie erbringen will
- Welche Konsequenzen ihre Entscheidung haben könnte
- Welche Konsequenzen ihre Entscheidung haben könnte, wenn sie ihrem Spanischlehrer nicht schreibt
Egal wie sich Robin entscheiden wird, sie muss immer einen Preis zahlen. Entscheidet sie sich zu schreiben, muss sie mit den Konsequenzen leben. Entscheidet sie sich nicht zu schreiben, muss sie ebenfalls mit den Konsequenzen leben. Entscheidet sie sich gar nicht und grübelt nur, muss sie auch mit den Konsequenzen leben.
Mutige Entscheidungen erfordern scheinbar zunächst den höchsten Einsatz. Sie kosten Überwindung, Risiko des Scheiterns, Unsicherheit usw. Jedoch sind meistens auch die Entscheidungen, die uns den meisten persönlichen Gewinn versprechen.
Lass uns schauen, welche Kostenfaktoren mutige Entscheidungen haben können. Sie können:
- Geld kosten, wenn du dich mutig einen Tanzkurs belegst
- Materialeinsatz erfordern, wenn bei einer Kanutour das Boot kaputt geht
- Beziehungsverlust bedeuten, wenn du Nein zu Mehrarbeit sagst und dein Kollege enttäuscht aus der Beziehung geht
- Aushalten von unangenehmen Gefühlen bedeuten, wenn du der einzige Mann im Bauch-Beine-Po Kurs bist
- Zeiteinsatz kosten, wenn du einen Karateverein gründest
- Fehler machen bedeuten, wenn das Finanzamt genauer nachschaut, weil du eine fehlerhafte Steuererklärung abgegeben hast
- Engagement bedeuten, wenn du nach einem Vortrag den Präsentator noch eine persönliche Frage stellen möchtest
- Umstellung verlangen, wenn du merkst, dass du dir die große Wohnung doch nicht leisten kannst.
- Abschied bedeuten, wenn einem Menschen deine Liebe gestehst und er sich anschließend von dir distanziert.
Wenn du eine Entscheidung vorbereitest, kannst du solche Faktoren berücksichtigen. Wir Autoren haben beide eine Weltreise unternommen. Für diese Entscheidung hatten wir viele der aufgezählten Kosten auf unserer Liste. Und doch sind wir beide losgefahren. Einfach, weil die zu erwartenden Erlebnisse uns die Kosten wert waren. Ähnlich verhält es sich oftmals bei Alltagsentscheidungen.
2. Entscheidungs-Kosten abwägen
Bei Daniele hat der Kollege Ingo ständig Arbeit auf ihn abgeschoben. Er hatte sie ohne murren übernommen. Wenn er mal ein Anliegen hatte, war der Kollege nicht greifbar. Deswegen hatte sich Daniele schon ein paar mal insgeheim geärgert. Gern würde er bei der nächsten Nachfrage ablehnen, ob er den Kunden übernehmen könne. Doch er merkt, so einfach ist das nicht.
Schon beim Gedanken daran, kommt Daniele ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Schließlich will er nicht als Kollegenschwein dastehen.
Er stellt sich die Frage: “Was will ich?” “Ich will keinen Stress mit meinem Kollegen haben.” Dann stellt er sich eine weiterführende Frage: “Was will ich wirklich?” “Ich will mich wirklich nicht mehr ausnutzen lassen.” Deswegen entschließt er sich, die möglichen Kosten deiner Entscheidung zu kalkulieren:
- “Es könnte sein, dass mein Kollege sauer auf mich ist.
- Es wird so sein, dass mir das furchtbar unangenehm sein wird.
- Es könnte passieren, dass ich es erstmal nicht schaffen, Nein zu sagen.
- Es könnte passieren, dass sich meinetwegen das Betriebsklima verschlechtert.
Das sind mögliche Konsequenzen, die sich Daniele vorstellen kann. Doch er ist es leid, sich ausnutzen zu lassen. Lieber soll sein Kollege sauer auf ihn sein, als dass Daniele sich über ihn ärgern muss. Er will nicht mehr draufzahlen (Not lose). Weil es eine Not lose-Entscheidung ist, weißt er, dass sie zu den förderlichen Entscheidungen gehört. Durch die Entscheidungsampel weiß er auch, dass selbst wenn er jetzt einen Fehler macht, er etwas dazulernen wird. Deswegen entschließt sich Daniele beim nächsten mal “nein” zu sagen.
Um das auch tatsächlich zu schaffen, bereitet er die Entscheidung vor. Er überlegt sich eine typische Situation, wo der Kollege auf diese ganz bestimmte Weise angekrochen kommt und etwas von ihm will. Das ist die sogenannte Auslöse-Situation. Mit einem Freund überlegt er zusammen, wie Daniele sich anders verhalten könnte. Sie entscheiden sich dafür es zunächst mit einer Ausrede zu versuchen: “Nee Ingo, ich habe leider selbst so viel zu tun. Tut mir wirklich leid!”
Daniele denkt sich: “Nicht ganz ehrlich, aber es erfüllt seinen Zweck.” Er überlegt sich auch noch drei Projekte, die er wie aus der Pistole gefeuert aufzählen kann, um Ingo davon zu überzeugen, dass er ganz viel zu tun hat.
Als nächstes überlegt Daniele, wie sein Kollege darauf reagieren könnte. Dabei beziehst du auch seine unrealistischen Horror-Fantasien mit ein:
- Ingo könnte es einfach akzeptieren
- Ingo könnte beleidigt weglaufen
- Ingo könnte auf die Tränendrüse drücken und ihn inständiger bitten
- Ingo könnte ärgerlich werden und laut herumschreien
- Ingo droht, dass er das dem Chef meldet
Auf jede Reaktion, die sich Daniele vorstellen kann, überlegt er sich eine passende Reaktion und schätzt die Wahrscheinlichkeit des Eintretens ab:
- “Wenn er es einfach akzeptiert, dann sage ich nichts weiter und widme mich wieder meiner Arbeit. Sehr wahrscheinlich.
- Wenn er beleidigt wegläuft, lasse ich ihn. Mir ist eigentlich egal, ob er beleidigt ist. Möglich.
- Wenn er auf die Tränendrüse drückt, bleibe ich dabei, dass es wirklich nicht geht. Dafür lege ich mir schon ein paar Projekte bereit, die ich schnell aufzählen kann. Möglich.
- Wenn er herumschreit, werde ich ihm sagen, dass ich so nicht mit mir reden lasse und dass er sich nun erst recht jemanden anders suchen kann. Unwahrscheinlich
- Wenn er droht zum Chef zu gehen, soll er das machen. Für das anschließende Gespräch mit dem Chef habe ich genügend Argumente. Unwahrscheinlich.”
Zwei Tage später kommt Thomas mit dieser schmierig-freundlichen Art an Danieles Schreibtisch: “Na, wie geht’s?” Er weiß, das ist der Auslöser! Noch bevor Ingo etwas gefragt hat, spürt Daniele, wie ihm heiß wird und seine Hände feucht werden. Aber er bist diesmal vorbereitet. Er wartet nur darauf, dass Ingo fragt. Daniele denkt sich: “Wenn der wüsste, wie intensiv du dich auf diesen Moment vorbereitet habe.” Wie geplant kommt Ingos Frage: “Kannst du diesen Bericht für mich fertig schreiben? Ich muss nach der Mittagspause zum Arzt.” Jetzt kommt sein Einsatz. Nuschelig und leise bringt er raus: “Nee du, ich habe selbst noch richtig viel zu tun. Tut mir leid.” Darauf antwortet Ingo: “Mmh, dann mache ich den morgen fertig. Müssen die halt noch einen Tag warten.” Dann geht er weg.
Daniele wundert sich: “Das war’s schon? Das war ja gar nicht so schlimm!” Für ihn ist dieser Augenblick ein echtes Aha-Erlebnis. Er begreift: “Es passiert ja überhaupt nichts Schlimmes, wenn ich nein sage. Der sucht sich einfach eine andere Lösung.” Daniele ist noch perplex davon, dass das so einfach ging und freut sich schon auf die nächste Situation, wo sein “nein” üben kann.
Was war passiert? Daniele hat eine unbefriedigende Situation hergenommen und hat mit Hilfe der Entscheidungsampel einen möglichen Entschluss ins Auge gefasst. Anschließend hat er mögliche Kosten und Konsequenzen durchdacht und ist zu dem Schluss gekommen, dass sich der Einsatz lohnt. Dann hat er die Entscheidung durchgezogen und wurde reich belohnt. Denn er hat eine klare Grenze gezogen. Für die Zukunft nimmt er sich vor nur noch nein zu sagen, ohne sich zu rechtfertigen.
Robin hatte ihren Entschluss, dem Spanischlehrer zu schreiben, auf die gleiche Weise durchdacht:
- Geldeinsatz: 0€
- Beziehungsverlust: Möglich, wenn er die Mail doof findet
- Aushalten von unangenehmen Gefühlen: Angst, Scham
- Zeiteinsatz: 30 min Mail schreiben
- Fehler machen: Möglich, dass es völlig unangemessen ist
- Engagement: Ja
- Umstellung: Nein
- Abschied nehmen: Unwahrscheinlich, nur wenn er mich aus dem Spanischkurs schmeißt
Als sie sich überlegt, wie der Spanischlehrer reagieren könnte, kommt ihr in den Sinn, dass er die Mail blöd finden könnte. Ihr Kumpel fragt sie, wie sie darauf reagieren würde. Sie antwortet: “Also wenn er eine Einladung zum Essen blöd findet, dann finde habe ich ihn falsch eingeschätzt und will gar nicht mehr mit ihm essen gehen. Daher hätte sich die Sache dann sowieso erledigt.” Damit hat sie ihre größte Angst selbst ausgeräumt, indem sie sie einmal bis zu Ende dachte. Ihre Angst und Scham akzeptiert sie, weil sie weiß, dass diese Gefühle ihr lediglich zeigen, dass sie Neuland betritt. Also schriebt sie die Mail und schickte sie auch ab.
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3. Kalkuliere die Kosten
Mit einer Kostenkalkulation kannst du realistisch abschätzen, welche Konsequenzen deine mutige Entscheidung haben kann. Du kalkulierst mögliche Eventualitäten ein und kannst auf diese Weise besser hinter deinem Entschluss stehen. Um deine Kosten zu kalkulieren, kannst du diese Frage für dich beantworten: “Was wird mich diese Entscheidung möglicherweise kosten?”
- Geldeinsatz:
- Beziehungsverlust:
- Aushalten von unangenehmen Gefühlen:
- Zeiteinsatz:
- Fehler machen:
- Engagement:
- Umstellung:
- Abschied nehmen:
Als wir uns entschieden unser erstes Buch zu schreiben, brauchten wir auch Mut. Mehrere tausend Euro kostet die Erstellung: Layout, Design, Korrekturlesen, Drucken, Marketing… “Was wenn den Lesern das Buch nicht gefällt?” Aushalten von Unsicherheiten: Wie lange wird der Schreibprozess dauern? Ein hoher Zeiteinsatz - 1 Jahr dauert das Verfassen eines Buches in der Regel. Dabei werden auch Fehler gemacht. Was wenn der textliche Gedankengang in eine ganz falsche Richtung geht? Dass in einem Buch viel Engagement steckt, dürfte klar sein. Keiner treibt einen an. Alles muss aus Eigeninitiative geschehen. Die normale Arbeit muss umgestellt werden, denn es wird jeden Tag mehrere Stunden am Buch gearbeitet. Das bedeutet auch Abschied nehmen von Freizeit und Vergnügen und Ausschlafen zugunsten des Buchprojekts.
Sollen wir dir etwas verraten? Das vergleichsweise hohe Risiko lohnt sich trotzdem. Ähnlich wie beim “nein” sagen, ist so ein Buchprojekt eine Möglichkeit bei sich zu bleiben. Du bekennst Farbe, gibst deine Gedanken preis und es kann sein, dass das dir als Leser mitunter nicht passt. Als Autor zeigst man sich. Deshalb ist ein Buchprojekt auch ein “mutig zu sich stehen.” Im schlimmsten Fall ernten wir negatives Feedback. Soll uns das hindern das zu tun, was uns Freude bereitet? Wir gewinnen in jedem Fall eine Erfahrungen, die uns für zukünftige Entscheidungen zur Verfügung stehen.
4. Immer lächeln beim Bezahlen
Doch was ist, wenn die kalkulierten Kosten wirklich anfallen? Was ist, wenn du Robins Spanischlehrer wirklich ungehalten reagiert? Was ist, wenn Danieles Kollege tatsächlich zum Chef geht? Was tun, wenn du in deiner ersten Yogastunde bist und der Trainer dich vor allen anderen runterbügelt? Du hast dir vorher Gedanken darüber gemacht, welchen Preis es womöglich zu zahlen gilt. Du hast dich entschieden. Jetzt heißt es: “Immer lächeln beim Bezahlen.” Du bezahlst dafür, dass du zu dir stehst und Ziel erreichen willst.
Wie sieht die Alternative aus, wenn du nicht bezahlen willst? Dann wirst du keinen mutigen Schritt unternehmen. Indem du dich darauf konzentrierst, was du verlieren könntest, verwaltest du nur, statt etwas zu unternehmen. Das führt zur kurzfristigen Sicherung von Bestehendem – was ja per se überhaupt nichts Schlechtes ist. Langfristig schafft diese Denkweise aber nichts Neues, keinen Fortschritt, keine neuen Innovationen und damit kein persönliches Wachstum. Du stagnierst. Diese Stagnation führt zu Verlusten, weil sich nämlich dein Umfeld ständig verändert und du nicht mehr so gut darauf reagieren kannst. Das wird dazu führen, dass du mit dieser Strategie langfristig gesehen verlieren wirst.
Aber was ist, wenn unerwartete Kosten auftauchen? Dann kannst du überlegen, ob du bereit bist, sie trotzdem zu zahlen. Manchmal bleibt dir sogar gar keine andere Wahl. In jedem Fall sammelst du jedoch eine wertvolle Erfahrung, die als Gewicht für zukünftige Entscheidungen in die Waagschale werfen kannst. Du musst dich auch nicht mehr mit der Frage herumquälen: “Was wäre passiert, wenn ich mich getraut hätte?” Du hast deine Antwort. Auch wenn du vielleicht nicht erfolgreich warst, kannst du von dir sagen: “Ich habe alles gegeben und es hat trotzdem nicht geklappt.” Dann brauchst du dir nichts vorzuwerfen.
Indem du die grüne und gelbe Entscheidungen triffst und bereit bist, die Kosten zu tragen, wirst du schnell an Erfahrung gewinnen, die dir für zukünftige Entschlüsse zur Verfügung stehen. Zudem baust du eine tiefe Gewissheit auf, dass du mit deinen Fähigkeiten auch völlig unbekannte Situationen meistern kannst. Du gewinnst Sicherheit außerhalb deiner vertrauten Zone.
Die Kosten zu tragen bedeutet nicht nur einen Verlust hinzunehmen, sondern auch einen Erfahrungspunkt zu sammeln. Daniele und Robin können in jedem Fall etwas lernen. Beim mutig sein geht es darum, lohnende Risiken einzugehen und auch Verluste mal in Kauf zu nehmen. Es geht darum bereit zu sein, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und bereit zu sein, den Preis dafür zu zahlen, dass du nach dem strebst, was du haben willst. Denn einen Preis zahlen wir sowieso. Und sei es in Form eines nur halb gelebten Lebens. Das ist unserer Meinung nach, ein extrem hoher Preis.
Mutig dein Leben meistern
Ängste überwinden und Herausfordungen meistern mit einem Mut-Mindset
5. Kosten, die weh tun: Beziehungsverlust
Ein anderer Kostenpunkt, der zunächst sehr schmerzlich sein kann, ist der Beziehungsverlust.
Robin hat sich mit der Planung ihres Tagesverlaufs bisher nach ihrem Partner gerichtet. Wann aufgestanden wird, was im Fernsehen läuft und wann sie ins Bett gehen. Sie hat jedoch bemerkt, dass ihr das nicht so gut tut. Sie entschließt sich mehr für sich zu Sorgen und teilt ihrem Freund mit, dass sie zukünftig etwas eher ins Bett gehen und auch etwas eher aufstehen wird: “Morgenstund hat Gold im Mund.” Ihr Partner fühlt sich davon zurückgesetzt und ist zunächst nicht bereit das zu akzeptieren. Es kommt zum Knatsch.
Wo ist der Gewinn aus deiner Entscheidung? Oder war das eine nicht förderliche Entscheidung?
Weil ihr Partner nicht bereit ist, sie an der Entscheidung des Fernsehprogramms teilhaben zu lassen, entschließt Robin sich während der Fernsehzeit ein Magazin zu lesen. Das tut sie in der Küche, weil sie die Glotze ablenkt. Ihr Partner erlebt den nächsten Bruch. Indem sie mehr zu sich steht, bemerkt sie, wie es mit ihrer Beziehung abwärts geht. “Was tun? Ist das noch eine förderliche Entscheidung oder sollte ich lieber einlenken?”
Wenn du mutig für dich einstehst, so wie Robin es tut, kann es passieren, dass Menschen auf Distanz gehen. In der Partnerschaft kann es zu Reibungen kommen und Freundschaften können sich auseinander leben. Es ist möglich, dass du den Beziehungsverlust als schmerzlich erlebst. Wenn du mutig bei dir bleibst und selbstfürsorglich zu dir stehst, kannst du auf die Zeit vertrauen. Durch dein neues mutiges Standing werden sich deine Beziehungen langfristig gesehen zu deinen Gunsten verändern. Beziehungen wandeln sich, manche Menschen gehen, neue kommen usw. In welche Richtung diese Änderungen jeweils gehen, kann nicht vorausgesagt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass sich deine Beziehungen im Allgemeinen verbessern werden. Je achtsamer du mit dir bist, desto erfüllender werden auch deine Beziehungen. Auch wenn es erstmal ziemlich rappeln kann und Robin sich denkt: “Na toll, da mache ich mal einen mutigen Schritt und dann steigt mir mein Freund auf’s Dach.”
Wenn du mutig zu dir und deinen Bedürfnissen stehst, werden sich deine Beziehungen langfristig gesehen, zu deinem Vorteil verändern.
6. Kosten gibt es immer - Abwiegen ist der Schlüssel
Robin und Daniele stehen beide vor einer Entscheidung. Mutig sein oder es dabei belassen, wie es ist. Egal wie sich die beiden entscheiden, es wird immer mit Kosten verbunden sein.
Entscheiden sie sich gegen eine Mutprobe, bezahlt Robin mit einer lauwarmen Pizza und Ärgergefühlen. Entscheidet sich Daniele dagegen neu zu denken, wird er kein vertiefendes Gespräch mit der Vortragsrednerin führen und sich vielleicht auch insgeheim darüber ärgern.
Sie haben ebenfalls Kosten, wenn Robin ihre Pizza reklamiert und Daniele seine Haltung überdenkt. Robin muss sich Unsicherheits- und Angstgefühlen stellen, während Daniele in Kontakt mit Minderwertigkeitsgefühlen kommt. Weitere Kosten können auf die zukommen, wenn der Kellner oder die junge Frau negativer reagieren als gehofft. Dann gilt es damit umzugehen.
Egal, ob sie eine Entscheidung treffen oder nicht. Kosten kommen immer auf die beiden zu. Jetzt gilt es, die Aufwendungen gegen den möglichen Nutzen abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen.
Kurz: Egal, wie du dich entscheidest, du hast immer Kosten. Du kannst sie gegeneinander abwiegen.7. Zusammenfassung
- Um einen Entschluss mit vollem Herzen vertreten zu können, kann es dir helfen eine Art Kostenaufstellung vorzunehmen
- Man muss immer einen Preis zahlen
- Mögliche Kostenfaktoren: Geld, Material, Beziehungsverlust, unangenehme Gefühle, Zeit, Fehler, Engagement, Umstellung, Abschied, Material
- Stelle den Einsatz dem Möglichen Gewinn gegenüber
- Wenn Kosten während deiner Mutprobe anfallen - bezahle sie bereitwillig
- Immer lächeln beim Bezahlen
- Nicht zahlen wollen führt zu Stagnation in einem sich entwickelnden Umfeld
- Bei unerwarteten Kosten kannst du schauen, ob du sie trotzdem tragen willst
- Man sammelt immer mindestens einen Erfahrungspunkt
- Beziehungsverlust kann sehr schmerzhaft sein
- Langfristig gesehen zahlt sich mutig sein aus